- Sergij von Radonesch
- Sergij von Rạdonesch,eigentlich Warfolomẹj, russisch-orthodoxer Mönch, * bei Rostow 3. 5. 1314, ✝ Troize-Sergijewa Lawra (im heutigen Sergijew Possad) 25. 9. 1392. Aus einem Bojarengeschlecht stammend, wurde Sergij mit seinem Bruder Stefan Einsiedler und errichtete zu Ehren der Trinität eine Kirche. 1337 empfing er die Mönchsweihe; bald schlossen sich ihm Gefährten an, und es entstand eine Klostergemeinschaft, die spätere Troize-Sergijewa Lawra. 1344 wurde Sergij zum Priester und Abt geweiht. 1354 wurde - entgegen dem damaligen Brauch - endgültig das Koinobitentum eingeführt. Politisch einflussreich wurde Sergij durch seine Unterstützung des russischen Befreiungskampfes gegen die Tataren, v. a. im Zusammenhang mit der Schlacht auf dem Kulikowo pole (Schnepfenfeld) am 8. 9. 1380. Die ihm 1378 von Moskau angetragene Metropolitenwürde lehnte er ab. Nicht zuletzt wegen der zahlreichen Tochtergründungen (acht weitere Klöster stiftete Sergij noch selbst, 25 andere seine Schüler bereits zu seinen Lebzeiten) begann bereits unmittelbar nach seinem Tod die Verehrung Sergijs. Wertvolle Einzelheiten über das Leben Sergijs finden sich in der Vita, die sein Schüler Epifanij der Weise (✝ 1422) verfasst hat. - S. ist der am meisten verehrte Heilige der russisch-orthodoxen Kirche (Tag: 25. 9.).A. A. Hackel: S. von Radonesh (1956);O. Appel: Die Vita des hl. S. von Radonež. Unterss. zur Textgesch. (1972);Altruss. Heiligenleben, hg. v. K. Onasch (Neuausg. Wien 1978);
Universal-Lexikon. 2012.